Der Abschied vom Dualismus, von der Opposition zwischen Kultur und Natur, bedeutet weit mehr als eine philosophische Revolution. Er verschiebt die Grundannahmen und die Handlungsmöglichkeiten in den wichtigsten Feldern der Praxis. Dazu gehören die Prinzipien der Wirtschaft, die Lehrsätze der Ökologie und sogar die Parameter des Politischen und des Ethischen. Denn sobald die Trennung zwischen Akteur und dem Bereich, in dem er handelt, aufgehoben ist, lässt sich nicht mehr von einem «Markt» sprechen, auf dem «Ressourcen» gehandelt werden, nicht mehr von einem «Ökosystem», in das wir zerstörerisch oder schützend eingreifen, und auch nicht von moralischen Regeln, die unabhängig von der jeweiligen Lebenssituation gelten.
Andreas Weber in «Indigenialität»
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