Angst als Türhüterin
Die Angst – eine Türhüterin?
Von welcher Angst du auch dein Leben lang getrieben worden sein magst, sobald du innehältst und sagst: „Na schön, Angst, komm her, ich bin bereit, mich dir zu stellen“, wirst du merken, dass sie sich blitzschnell in die Ecken verdrückt. Und wenn du ihr mit deinem Bewusstsein in jeden Winkel folgst, was für eine Entdeckung wirst du dann machen!
Wieder einmal kannst du selber die Anatomie der Angst erforschen. Wo sitzt die Angst? Was für ein Gefühl ist die Angst? Was ist ihr nahe? Was liegt ihr zugrunde? Du kannst in diesem Augenblick, in dem du keine Angst empfindest, eine Geschichte erzählen, die dir Angst macht. Frage dich direkt: Wo sitzt die Angst? Vielleicht fühlst du sie in deinem Herzen, vielleicht auch im Bauch. Lass dich mit deinem Bewusstsein in die Angst fallen. Wenn sich in deinem Kopf noch immer eine Geschichte über die Angst abspult, lass diese Geschichte fahren. Lass dein Bewusstsein tief in die Angst fallen, die es möglicher Weise Millionen Jahre gemieden hat.
Wenn du der Angst mit Offenheit begegnest, wo ist sie dann noch zu finden? Ein seltsames Wesen, die Angst! Sie existiert nur, wenn ihrer Existenz Widerstand entgegengesetzt wird! Sobald du innehältst und dich dem öffnest, wogegen du dich seit undenklichen Zeiten wehrst, erkennst du, dass Angst gar nicht Angst ist. Angst ist Energie. Angst ist Raum. Angst ist Buddha. Angst ist Jesu Herz, das an deine Tür pocht.
Gangaji, Der Diamant in deiner Tasche, S. 166
Einen Tag des Vertrauens, des Mutes, der Wachheit wünsche ich euch und mir! Martin