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Das Spannungsfeld zwischen Wesen und Welt

Michel Broggi

Von früh bis spät ruft die Welt uns nach aussen, will als Bild erkannt und gemeistert werden. Das Wesen ruft uns fortgesetzt von innen und nach innen. Die Welt verlangt von uns Wissen und Können. Das Wesen verlangt von uns, dass wir das Gewusste und Gekonnte immer wieder im Dienste des Reifens vergessen. Die Welt verlangt von uns, dass wir fortgesetzt etwas machen. Das Wesen verlangt von uns, dass wir das Recht einfach nur zulassen. Die Welt treibt uns und hält uns, ohne Ruhe zu geben, in Gang, auf dass wir zu etwas Feststehendem kommen. Das Wesen verlangt von uns, dass wir, ihm zugewandt, nirgendwo haften, damit wir uns nicht im Stehenbleiben verfehlen. Die Welt hält uns an zum Reden und unablässig Wirken. Das Wesen verlangt, dass wir stille werden und tun, ohne zu tun. Die Welt zwingt uns, an Sicherungen zu denken. Das Wesen ermuntert uns, uns ständig aufs Neue zu wagen. Die Welt fügt sich uns, wenn wir sie verstehen und begreifen. Das Wesen öffnet sich uns, wenn wir das Unbegreifliche aushalten. Die Tragkraft des Wesens bewährt sich, wenn wir das, was uns in der Welt hält, wieder lassen, und das Wesen erneuert und verwandelt uns nur, wenn wir uns von dem, was uns in der Welt reich macht, wieder trennen.

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